Krankheiten biologie

Zwergrost / Braunrost

Zusammenfassung

Zwergrost befällt nur Winter- und Sommergerste. In Dänemark trifft der Befall von Zwergrost oft so spät ein, dass er keinen Schaden zufügt. Der steigende Anbau von Wintergerste hat ein größeres Risiko eines bedeutenden Befalls von Zwergrost zur Folge. Der Zwergrost ist als vereinzelte, abfärbende, zitronen- bis orangegelbe Sporenhaufen an den Blättern zu sehen. Zwergrost kann mit Gelbrost verwechselt werden.

Pilzkunde

Zwergrost hat in Dänemark keinen Wirtswechsel und muss an Gerste überwintern. Es gibt zwei Sporenarten: Sommer- und Wintersporen. Die Sporenhaufen (Pusteln) sind relativ klein, ab 0,3 bis 0,5 mm lang und 0,1 bis 0,2 mm breit. Die Sommersporen (Uredosporen) kommen an Stängeln in den gelb-orangen Sporenbehältern vor. Sie sind rund bis elliptisch und von kleinen Stacheln dicht besetzt. Die Größe der Sporen ist 20-30 x 17-22 µm. Die Wintersporenbehälter sind schwarz und etwa 0,5 mm im Durchmesser. Die Wintersporenbehälter sind von der Oberfläche des Blattes gedeckt. Die Wintersporen (Teleutosporen) sind sowohl 2- als 1-zellig. Sie sind unsymmetrisch und messen 34-44 x 18-23 µm. Die zweizelligen Uredosporen messen 40-60 x 18-23 µm. Die untere Zelle ist schmaler als die obere. Die Funktion der Teleutosporen ist unbekannt. Systematik: Basidomycotina, Teliomycetes, Uredinales, Pucciniaceae.

Symptome

Die Sporenhaufen sind besonders an der Blattoberseite und in kleinerem Umfang an der Blattunterseite sichtbar. Befall kommt auch an Halmen und Blattscheiden vor, aber selten in Ähren. Die Farbe ist zitrongelb bis orangegelb. Die Sommersporen sind an Blättern und Stängeln verstreut. Später entstehen die schwarzen Wintersporen (Teleutosporen) an der Unterseite der Blätter und Stängel. Bei starkem Befall welken die Blätter, und die Pflanze wird notreif. Mögliche Verwechslungen: Zwergrost kann mit Befall von Gelbrost verwechselt werden, aber Gelbrost in Gerste ist in Dänemark selten.

Zeitpunkt des Befalls

In Wintergerste kann ein Befall schon im Herbst vorkommen, aber dieser ist ohne Bedeutung. Ein kräftiger Befall entwickelt sich recht spät in der Vegetationsperiode, am öftesten ab Juni-Juli.

Biologie

Zwergrost ist ein obligater Parasit, welches bedeutet, dass der Pilz nur an lebenden Pflanzen überleben kann. Die Sommersporen überwintern an Wintergerste und Durchwuchspflanzen. Durchwuchspflanzen von Sommer- und Wintergerste können deshalb Infektionsquellen für Sommergerste im Frühling sein, so wie die Pilzsporen durch den Wind über große Abstände verbreitet werden können. Normalerweise ist die Entwicklung von Zwergrost schwach während des Winters und wird leicht übersehen. Die Sommersporen sind an Blättern und Stängeln verstreut. Später im Sommer entstehen schwarze Wintersporen (Teleutosporen) an der Unterseite der Blätter und Stängel. Ihre Funktion ist nicht bekannt. Die Entwicklung von Zwergrost an den Blättern wird durch kräftigen Mehltaubefall beeinträchtigt, so wie das Gegenteil auch der Fall ist. Klimaansprüche: Sporenkeimung findet bei 100% Luftfeuchtigkeit statt; Wasser in Tropfenform ist nicht notwendig. Die Temperatur muss zwischen 5°C und 28°C sein und ist bei 16-20°C optimal. Die Zeit von der Infektion bis Rostpusteln sichtbar sind beträgt 6 Tage bei 25°C, 16 Tage bei 10°C und 60 Tage bei 5°C. Die Sporenproduktion ist bei 20°C am größten.

Bekämpfung

Vorbeugung: Halten Sie Abstand zwischen Feldern mit Winter- og Sommergerste. Verwenden Sie Sorten, die weniger anfällig gegenüber Zwergrost sind, und vermeiden Sie zu frühes Säen des Wintergerstes. Säen Sie Sommergerste rechtzeitig, da spätes Säen die Befallsgefahr erhöht. Warnungsdienst: Die Universität Aarhus, Fakultät für Agrarwissenschaft und der Beratungsdienst der dänischen Landwirtschaft bringen Warnungen. Halten Sie sich im Internet informiert unter: Varsling/Registreringsnet. Bekämpfung: Mehrere Mittel sind gegen Zwergrost anerkannt. Die Wahl der Dosierung, der erwartete Preis des Erntes, das Ertragsniveau u. Ä. wirken auf die Rentabilität einer Fungizidbehandlung ein.

Namen und Ausbreitung

Deutsch: Zwergrost. Andere Namen: Braunrost der Gerste. Verbreitung: Der Pilz ist an einem gemäßigten Klima angepasst und ist in sowohl Nord- als Südamerika, Europa bis Ostasien, Australien und Neuseeland bekannt.

Wirtspflantze und Bedeutung

Bedeutung: Bei einem frühen Befall können Ertragsverluste von mehr als 20% vorkommen. In den letzten Jahren hat Zwergrost mehr an Bedeutung gewonnen wegen der größeren Verbreitung von Wintergerste kombiniert mit milden Wintern. Wirte: Sowohl Sommer- als Wintergerste werden befallen. Mehrere Grasarten, u. A. innerhalb der Weidelgräser, können auch Wirte sein, aber Zwergrost an Gerste wird für spezialisiert angenommen, so dass ausschließlich Gerste befallen wird.

Namen in anderen Sprachen

Dänisch :	Bygrust
Deutsch :	Zwergrost / Braunrost
Englisch :	Barley rust
Latin :	Puccinia hordei
Norwegisch :	Dvergrust
Schwedisch :	Kornrost / Dvärgrost

Früher Befall von Zwergrost

Früher und später Befall von Zwergrost

Später Befall von Zwergrost

Pflanzenschutz Online ist heraus-geben beim Institut für Ökologie, Aarhus Universität und SEGES Innovation.
Information für welches Lizenz nicht fordert ist kanst mit Quellenangabe weitergeleitet bleiben.

E-Mail zum planteit@seges.dk