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Pflanzenschutz Online

2.7 2024

Krankheiten biologie

Rhynchosporium-Blattfleckenkrankheit

Zusammenfassung

Rhynchosporium-Blattfleckenkrankheit befällt besonders Gerste und Roggen. Der größte Befall kommt in Wintergerste vor. Ertragsverluste können bei kräftigem Befall 15% betragen. An Blättern und Blattscheiden kommen 1-2 cm lange, ovale oder unregelmäßige wassergesättigte Flecken vor. Die Farbe wird später weißgrau (verbrennt) mit deutlich purpurrotem oder dunkelbraunem Rand. Die Befallsstärke ist mit feuchtem Wetter nah verbunden. Rhynchosporium-Blattfleckenkrankheit ist unter feuchten Bedingungen stark epidemisch, und Bekämpfung soll bei großem Befallsrisiko vorbeugend vorgenommen werden. Der kräftigste Befall kommt oft an den leichtesten Böden vor.

Pilzkunde

Das Myzelium des Pilzes liegt unter der Kutikula (Blattoberfläche). Es bildet ein Stroma mit einfachen Hyphen, an denen mehrere durchsichtige, 2-zellige, 11-35 x 3-5 µm große Konidien gebildet werden. Die obere Zelle ist sichelförmig. Systematik: Deuteromycotina, Hyphomycetes, Hyphomycetales, Dematiaceae.

Symptome

An Blättern und Blattscheiden erscheinen 1-2 cm lange ovale oder unregelmäßig wassergesättigte Flecke. Die Farbe wird später weißgrau (verbrannt) mit deutlich purpurrotem oder dunkelbraunem Rand. Die Symptome kommen oft an der Blattspreite am Übergang zu der Blattscheide an der Stelle vor, wo sich Wassertropfen versammeln. Die Flecke fließen nach und nach zu unregelmäßigen Bereichen zusammen. Um die Flecke herum wird das Blatt gelb, und das Gewebe welkt. Die unteren Blätter werden am stärksten befallen, aber bei kräftigem Befall verbreitet sich der Pilz zu den oberen Blättern sowie zu den Ähren. Bei Roggen haben die Blattsymptome einen weniger deutlichen Rand und sind linsenförmiger. Mögliche Verwechslungen: Einem Befall in Gerste kann ab und zu mit Versengen durch Herbiziden verwechselt werden.

Zeitpunkt des Befalls

In Wintergerste und besonders bei frühem Säen sind die ersten Symptome im Oktober sichtbar. Am öftesten ist der Befall erst im Frühling sichtbar. In Sommergerste in feuchten Jahren sind die Symptome ab der Streckung (Stadium 30-31) sichtbar.

Biologie

Der Pilz kann an sowohl Durchwuchspflanzen als Pflanzenresten leben. Der Pilz ist in kleinerem Maße saatbürtig. Andere Wirte können Krankheitserreger unterhalten. Die Überlebungszeit an Pflanzenresten ist 6-12 Monate. Die Sporen werden durch Regenplatschen und in kleinerem Umfang durch Wind über kürzere Abstände verbreitet. Infektion von Nachbarfeld zu Nachbarfeld kommt deshalb nur in kleinerem Umfang vor. Klimaansprüche: Der Rhynchosporium-Blattfleckenkrankheitspilz gedeiht am besten unter kühlen und feuchten Bedingungen. Der kräftigste Befall kommt deshalb in Wintergerste vor. Sporenbildung und Infektion finden in einem großen Temperaturbereich mit dem Optimum bei 15-20°C statt – höhere Temperaturen haben eine beeinträchtigende Wirkung. Zu Infektion ist anhaltende Feuchtigkeit notwendig, so wie Feuchtigkeit auch für die Sporenbildung notwendig ist. Die Inkubationszeit (die Zeit von Infektion bis die Symptome sichtbar werden) beträgt etwa 32 Tage bei 10°C, und bei 18°C vergehen nur 10 Tage.

Bekämpfung

Vorbeugung: Verwenden Sie eine Fruchtfolge mit Unterbrechungen zwischen dem Anbau von Gerste (sowohl Sommer- als Wintergerste) und verwenden Sie resistente Sorten, obwohl die meisten Sorten von Sommer- und Wintergerste relativ anfällig für Rhynchosporium-Blattfleckenkrankheit sind. Schlechtes Unterpflügen von Pflanzenresten und Durchwuchspflanzen erhöht die Befallsgefahr; andererseits geben viele infizierte Pflanzenreste nur Anlass zu Infektion, falls die Klimaverhältnisse für den Pilz günstig sind. Warnungsdienst: Die Universität Aarhus, Fakultät für Agrarwissenschaft und der Beratungsdienst der dänischen Landwirtschaft bringen Warnungen. Halten Sie sich im Internet informiert unter: Varsling/Registreringsnet. Schadensschwelle: Ein Befall im Ausbruch ist schwierig zu stoppen. Unter günstigen klimatischen Bedingungen ist Rhynchosporium-Blattfleckenkrankheit stark epidemisch. Die Bekämpfung wird durch eine Risikobewertung, die die Anzahl der Tage und Nächte mit Niederschlägen einbeziehen, entschieden. Die Bekämpfung ist am aktuellsten in Winter- und Sommergerste. Kemische Bekämpfung: Ein etablierter Befall ist schwierig zu stoppen.

Namen und Ausbreitung

Deutsch: Rhynchosporium-Blattfleckenkrankheit. Verbreitung: Der Pilz ist in allen gemäßigten Gebieten der Erde verbreitet.

Wirtspflantze und Bedeutung

Bedeutung: In Dänemark kommt der stärkste Befall in Wintergerste vor, danach in Sommergerste und im geringeren Umgang in Roggen. Die Ertragsverluste können bei einem kräftigen Befall 15% betragen. Der kräftigste Befall kommt oft an den leichtesten Böden vor. Wirte: Außer Gerste und Roggen werden mehrere Grasarten befallen, u. A. Quecke und Weidelgras- und Trespenarten. Eine Spezialisierung ist erwiesen worden, so dass beispielsweise Rhynchosporium-Blattfleckenkrankheit in Roggen Gerste nicht anstecken kann. Von gewissen Grasarten kann Ansteckung zu Gerste und Roggen jedoch im geringeren Umfang vorkommen.

Namen in anderen Sprachen

Dänisch :	Skoldplet
Deutsch :	Rhynchosporium-Blattfleckenkrankheit
Englisch :	Leaf blotch
Latin :	Rhynchosporium secalis
Norwegisch :	Grå øyeflekk
Schwedisch :	Sköldfläcksjuka

Rhynchosporium-Blattfleckenkrankheit an Gerste

Rhynchosporium-Blattfleckenkrankheit

Später Befall von Rhynchosporium-Blattfleckenkrankheit in Gerste

Rhynchosporium-Blattfleckenkrankheit – neuer und alter Befall

Rhynchosporium-Blattfleckenkrankheit: Septoria nodorum/Braunfleckigkeit in Gerste kann mit Befall von Rhynchosporium-Blattfleckenkrankheit verwechselt werden

Septoria nodorum/Braunfleckigkeit in Gerste kann mit Befall von Rhynchosporium-Blattfleckenkrankheit verwechselt werden

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