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2.7 2024 undefined

Krankheiten biologie

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Zusammenfassung

Gelbrost befällt Weizen am härtesten, kann aber auch in Gerste vorkommen. In Jahren mit starken Gelbrostepidemien können Ertragsverluste bis zu 50% vorkommen. Gelbrost ist als orangegelbe Sporen an den Blättern sichtbar. Am Anfang sitzen die Sporen verstreut – später in langen Reihen. Ein Befall kann schon im Herbst und im Vorfrühling vorkommen. Der Befall kann verstreut im Feld oder in Flecken vorkommen, zuerst oft an Hecken und wo die Kultur dicht ist. Anwendung resistenter Sorten kann einen Befall vorbeugen. In anfälligen Sorten solle Bekämpfung durchführt werden, wenn ein Befall festgestellt wird.

Pilzkunde

Gelbrost hat sowohl Sommer- als Wintersporen (Uredo- und Teleutosporen). Die Sommersporenbehälter sind bis zu 0,3-0,5 x 0,5-1,0 mm. Wegen Infektion mit Laufhyphen im Blatt sind parallele Streifen von Uredosporenbehälter sichtbar. Die Uredosporen sind 20-30 µm im Durchmesser, rund und gelborange. Die Wintersporenbehälter entstehen unter der Oberfläche primär an den Blättern. Sie sind so groß wie die Uredosporenbehälter, dunkelbraun und bilden lange Reihen. Die Teleutosporen sind 30-42 x 14-17 µm und an der Spitze abgerundet wie bei Braunrost. Systematik: Basidomycotina, Teliomycetes, Uredinales, Pucciniaceae.

Symptome

Alle oberirdischen Teile können befallen werden. An Pflanzen sind gelb/orange Sporenhaufen am Blatt verstreut sichtbar, besonders nahe der Blattspitze. Nach und nach lagern sich Sporenpusteln in Streifen längs der Blattadern. Am Anfang sind die Pusteln von einem Häutchen umgeben, das berstet, und die Pusteln werden abfarbend (Sporen). Relativ scharf abgegrenze klorotische Bereichen an den Blättern können auch durch den Gelbrostpilz verursacht worden sein. Pustelbildung kann ausbleiben, z. B. auf Grund Resistenz der Pflanze, ungünstiger Klimaansprüche oder chemischer Bekämpfung. Am Ende der Vegetationsperiode werden schwarze Teleutosporen an den Blättern gebildet. Ihre Bedeutung ist noch nicht bekannt. Ein Befall kann verstreut an einzelnen Pflanzen im Feld oder in stark befallenen Flecken vorkommen. Gelbrost tritt oft erst auf nahe an Hecken, in Doppelsaaten oder wo die Kultur im Übrigen dicht ist. Mögliche Verwechslungen: Gelbrost kann mit Braunrost verwechselt werden. Braunrost kommt nur als einfache Pusteln vor, nicht in Streifen. Wenn die Rosthaufen nicht mit einem Nagel abgekratzt werden können, kommen andere Pilzkrankheiten in Frage, z. B. Septoria Blattfleckenkrankheit oder Braunfleckigkeit.

Zeitpunkt des Befalls

Ein Befall kann bereits im Herbst oder im Vorfrühling vorkommen. Der Gelbrostpilz wird in harten Wintern geschwächt, und nach solchen Wintern werden eigentlichen Gelbrostepidemien erst spät in der Vegetationsperiode erwartet.

Biologie

Gelbrost ist ein obligater Parasit, der in milden Wintern als Myzelium im Winterweizen und in Durchwuchspflanzen überwintert. In strengen Wintern stirbt der Gelbrost, weil die infizierten Blätter wegfrieren. In milden Wintern, wo der Pilz überlebt, kann ein verbreiteter Befall bereits im Februar vorkommen. Die Infektionsübertragung geschieht über große Entfernungen durch den Wind; bis zu 1000-1500 km. So kann die Infektion nach Dänemark von Großbritannien und Deutschland kommen. Neue Infektionsrassen mit Infektionskraft (Virulenz) bisher resistenten Sorten gegenüber können hierdurch eingeführt werden. Unter günstigen klimatischen Bedingungen findet eine heftige Vermehrung statt, bis zu 10 Sporengenerationen in einer Vegetationsperiode. Die Ursache hierfür ist u. A., dass das Myzelium in der Pflanze systemisch in der Längsrichtung des Blattes durch das Gefäßbündel wächst (dies ergibt Blattstreifen mit Rosthaufen). 50% des epidemischen Wachstums ist auf systemisches Wachstum früherer Infektion und nicht Neuinfektionen zurückzuführen. Klimaansprüche: Der Gelbrostpilz gedeiht am besten unter kühlen und feuchten Bedingungen. Der epidemische Befall ist aber unter heißen und relativ trockenen Bedingungen gesehen worden, falls zuvor eine große Menge von Krankheitserreger aufarbeitet worden ist. Optimale Temperaturen des Myzeliumzuwachses und Sporenproduktion sind 15°C. Sporenkeimung ist möglich im Intervall von 0°C bis 25°C. Tropfenfließendes Wasser an den Blättern für mindestens 3 Stunden ist notwendig für die Sporenkeimung. Die Inkubationszeit, d. h. die Zeit von der Infektion bis die Symptome sichtbar werden, hängt von der Temperatur ab und beträgt 12-14 Tage in den Sommermonaten und 1-1,5 Monate in den Herbstmonaten und März/April.

Bekämpfung

Vorbeugung: Entfernen Sie Durchwuchspflanzen, die Erreger unterhalten können und verwenden Sie resistente Sorten. Mehrere Sorten haben eine eingebaute rassenspezifische Resistenz, aber viele Sorten haben außerdem Feldresistenz, die auf mehrere Gene baut. Sorten, die ausschließlich auf rassenspezifische Resistenz bauen, sind besonders dem Abbau der Resistenz ausgesetzt. Frühes Säen von Winterweizen und ein hohes Stickstoffniveau fördern den Pilz. Warnungsdienst: Die Universität Aarhus, Fakultät für Agrarwissenschaft und der Beratungsdienst der dänischen Landwirtschaft bringen Warnungen. Halten Sie sich im Internet informiert unter: Varsling/Registreringsnet. Das Vorkommen der Gelbrostrassen wird ständig durch Virulenzüberwachung untersucht. Die Virulenzüberwachung registriert Veränderungen in der genetischen Zusammensetzung der Gelbrostpopulation und sorgt dafür, dass man rechtzeigtig von der Gelbrostresistenz der einzelnen Sorten informiert wird. Die Auskünfte sind im Internet in SortInfo unter: www.planteinfo.dk zu finden. Kemische Bekämpfung: Verwenden Sie anerkannte Mittel. Der Langzeiteffekt und der kurative Effekt (die Fähigkeit einen etablierten Befall zu bekämpfen) der Mittel unterscheiden sich. Falls Gelbrost früher in anfälligen Sorten gefunden worden ist, wird in passenden Intervallen Bekämpfung vorgenommen. Der Wahl der Dosierung, der voraussichtliche Preis der Ernte, das Ertragsniveau u. Ä. wirken auf die Rentabilität einer Fungizidbehandlung ein.

Namen und Ausbreitung

Deutsch: Gelbrost. Andere Namen: Rost. Verbreitung: Gelbrost gehört in sowohl Teilen Europas als des Restes der Welt zu den bedeutendsten Krankheiten in Weizen und Gerste. Kalte und feuchte Küstengebiete sind für den Pilz am günstigsten. Die Abhängigkeit des Pilzes von klimatischen Bedingungen bedeutet ein unregelmäßiges Auftreten und eine Konzentration in den nord- und nordwestlichen Teilen von Europa, in der Schweiz, Spanien und Portugal so wie der nordwestlichen USA.

Wirtspflantze und Bedeutung

Bedeutung: In Jahren mit starken Gelbrostepidemien können Ertragsverluste bis zu etwa 50% vorkommen. Insbesondere ist ein Befall an Fahnenblättern und Ähren ernst. Unter dänischen Verhältnissen ist ein Befall in Gerste selten und die Verluste nicht so groß. Wirte: Weltweit ist der Befall am besten in Weizen und danach Gerste bekannt. In Roggen ist der Pilz weniger verbreitet. Bisherige Untersuchungen haben gezeigt, dass mindestens 230 wild wachsende Gräser Wirte sind. Der Gelbrostpilz ist spezialisiert, so dass z. B. Gelbrost an Gerste nur Gerste befällt. Gelbrost in Weizen kann ab und zu auch in Roggen und andere Grasarten vorkommen; man meint aber, dass dies nicht von praktischer Bedeutung sei.

Namen in anderen Sprachen

Dänisch : Gulrust
Deutsch : Gelbrost
Englisch : Yellow rust
Latin : Puccinia striiformis
Norwegisch : Gulrust
Schwedisch : Gulrost

Gelbrost: Gelbrost in Streifen an Weizenblättern
Gelbrost in Streifen an Weizenblättern
Gelbrost: Gelbrost am Weizenblatt
Gelbrost am Weizenblatt
Gelbrost: Dunkle Punkte im Blatt können vorkommen, wenn Gelbrost gestoppt worden ist – siehe Pfeil
Dunkle Punkte im Blatt können vorkommen, wenn Gelbrost gestoppt worden ist – siehe Pfeil
Gelbrost: Rechts ein bekämpfter Befall, welcher die Ursache für die mattere Farbe ist
Rechts ein bekämpfter Befall, welcher die Ursache für die mattere Farbe ist

 
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